Die Zukunft der Mathematik liegt in guten Händen

Spitzenmathematiker treffen auf ihre Nachfolger

Seit 1970 fördert der Bundeswettbewerb Mathematik junge Talente in Deutschland. Nicht wenige der heute in der Mathematik führenden Akteurinnen und Akteure haben ihre ersten Schritte im bundesweit ausgeschriebenen Schülerwettbewerb gemacht. Die Besten unter ihnen werden mit dem Titel Bundessiegerin bzw. Bundessieger ausgezeichnet und unter anderem in die Studienstiftung des deutschen Volkes aufgenommen.

Auch 2021 haben wieder zwölf Jugendliche alle Herausforderungen des Wettbewerbs mit Bravour gemeistert. Am 13. September wurden sie im Rahmen der Jahrestagung der Deutschen Mathematiker-Vereinigung in der Freien Universität Berlin vor einem fachlichen Spitzenpublikum für ihre Leistungen ausgezeichnet. Unter den Gästen waren u.a. Prof. Dr. Günter M. Ziegler, Präsident der FU, und Prof. Dr. Jürgen Richter-Gebert, Gewinner des Communicator-Preises 2021, sowie Tyrone Winbush, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der LEPPER-Stiftung und Dr. Volker Meyer-Guckel, der Generalsekretär des Stifterverbandes. Sebastian Klussmann, mehrfacher internationaler Preisträger bei Quiz-Wettbewerben und bekannt durch seine Rolle als Besserwisser in der ARD-Sendung „Gefragt – Gejagt“, führte durch das Programm.

In ihrer Begrüßung hieß Prof. Dr. Ilka Agricola die Jugendlichen im Kreise der mathematisch-wissenschaftlichen Gesellschaft willkommen, für welche die Deutsche Mathematiker-Vereinigung als Fachverband steht. Die DMV unterstützt die Forschung, Lehre und Anwendungen der mathematischen Wissenschaft. Daher sehe die Präsidentin den frischen zukünftigen Impulsen der Preisträgerinnen und Preisträger zu diesen Zielen erwartungsvoll entgegen.

Die Preisverleihung selbst war in zwei Teile gegliedert. Zunächst berichteten im Gespräch mit Sebastian Klussmann die erstmalige Bundessiegerin und die erstmaligen Bundessieger über ihre Erfahrungen mit dem Wettbewerb innerhalb und außerhalb der Schule. StD a.D. Karl Fegert, Vorsitzender der Korrekturkommission des Bundeswettbewerbs Mathematik, unterstrich mit den Erfahrungen aus seiner jahrzehntelangen Tätigkeit in der Schule die Bedeutung guter Lehrkräfte für die jungen Talente. Es sei eine wichtige Aufgabe, Begabungen frühzeitig zu erkennen und Interessierte an Angebote wie den Bundeswettbewerb Mathematik heranzuführen.

Auch Tyrone Winbush betonte, wie wichtig es ist, dass mathematische Begabung außerschulisch gefördert wird, und dass der LEPPER-Stiftung als strategischer Partner die Zusammenarbeit mit dem Bundeswettbewerb Mathematik ein besonderes Anliegen ist. Die Förderung der begabten jungen Menschen ist von zentraler Bedeutung für die Sicherung des Industriestandorts Deutschland. Gleichzeitig sei es immer wieder inspirierend und beeindruckend, mit dem mathematischen Nachwuchs in Kontakt zu kommen. Im Anschluss an die Gesprächsrunde erfolgte die feierliche Übergabe der Urkunden an die Preisträgerinnen und Preisträger.

Den Sonderpreis des Max-Planck-Instituts stellte Christian Blohmann vor. Er lud alle Bundessiegerinnen und Bundessieger zu einem mehrwöchigen Forschungsaufenthalt ein. Aus diesem Format seien in früheren Jahren bereits einige beeindruckende wissenschaftliche Publikationen hervorgegangen.

Im Gespräch mit den mehrmaligen Bundessiegern standen die Zukunftsperspektiven im Vordergrund. Einigkeit bestand darin, dass der Wettbewerb eine wichtige Vorbereitung auf eine mathematische Karriere darstellt. Dieses Resümee war ganz im Sinne von Dr. Volker Meyer-Guckel. Er berichtete, dass der Bundewettbewerb Mathematik 1970 vom Stifterverband ins Leben gerufen und bis heute über die Tochter Bildung & Begabung organisiert wird. In der Nachwuchsförderung in den MINT-Fächern komme ihm damit eine herausragende Bedeutung zu. Daher freute er sich, gemeinsam mit dem Vorsitzenden des Beirats für die Bundesweiten Mathematik-Wettbewerbe, Prof. Dr. Jürg Kramer, die Urkunden an die zum wiederholten Male erfolgreichen Jugendlichen zu überreichen.

Abschließend blickte Prof. Dr. Kramer zusammen mit den Gästen auf den Bundeswettbewerb Mathematik 2021 zurück. Besonders hervor hob er die vielfältige Unterstützung, die zur Organisation und Durchführung des Wettbewerbs notwendig ist. Erst das ehrenamtliche Engagement der Mitglieder im Aufgabenausschuss, in der Korrekturkommission und im Auswahlausschuss sowie die finanzielle und institutionelle Unterstützung der Förderer ermöglichen es, die nächste Generation der Mathematik so umfassend und intensiv zu fördern.

Für die Jugendlichen endete das Programm in Berlin mit der Preisverleihung noch nicht. Nach einer wissenschaftlichen Lesung und der Verleihung des Cartoon-Preises der DMV nahmen Sie am gemeinsamen Empfang teil und kamen dabei bis spät in den Abend mit den führenden Mathematikerinnen und Mathematikern ins Gespräch. Am nächsten Morgen öffnete das Konrad Zuse Institut seine Pforten und demonstrierte, wie man mit einem Großrechner imposante 3D-Simulationen erstellt. Diese Eindrücke werden den Bundessierinnen und Bundessiegern des Bundeswettbewerbs Mathematik 2021 noch lange im Gedächtnis bleiben, wenn sie an eine gelungene Preisverleihung zurückdenken.

"Besserwisser" Sebastian Klussmann führt durch das Programm.

Feierliche Übergabe der Urkunden an die Preisträgerinnen und Preisträger.

Prof. Dr. Kramer blickt zusammen mit den Gästen auf den Bundeswettbewerb Mathematik 2021 zurück.

In mehreren Gesprächsrunden diskutierten die Bundessiegerinnen und Bundessieger über ihre Wettbewerbserfahrungen. 

Gemeinsamer Empfang nach den wissenschaftlichen Lesungen und der Verleihung der Preise.